Stop Staudinger - 3
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- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 10. Februar 2013 22:32
Greenpeace: Klimaschutz geht anders!
Umweltschützer demonstrieren in über 30 Städten gegen den Neubau von Kohlekraftwerken
Frankfurt am Main, 24. November 2007 - In bundesweit über 30 Städten demonstriert Greenpeace heute gegen den geplanten Bau von 25 Kohlekraftwerken.
Unter dem Motto "Keine neuen Kohlekraftwerke - Klimaschutz geht anders" informieren die Umweltschützer über die Ausbaupläne zahlreicher Energieversorger. In Hanau haben Greenpeace-Aktivisten schwarze Kunststoffsäcke mit der Aufschrift "CO2" aufeinander getürmt. Sie machen damit auf die immense Steigerung des Kohlendioxid-Ausstoßes durch den geplanten Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger aufmerksam. Gleichzeitig werden Verbraucher aufgerufen, ihre Stimme für eine Verankerung des Klimaschutzes im Grundgesetz abzugeben.
"Der aktuelle Bericht des Weltklimarates zeigt es ganz deutlich - der Klimawandel ist real", sagt Alexander Wenzel, Gruppenkoordinator der Greenpeace-Gruppe Frankfurt. "Jetzt das Kohlekraftwerk in Grosskrotzenburg zu erweitern, ist für den Klimaschutz das völlig falsche Signal. Wer heute weiter auf Kohle setzt, zementiert über Jahrzehnte eine klimaschädliche und nicht zukunftsfähige Energieversorgung." Ein neues Kraftwerk läuft 40 bis 50 Jahre lang.
Allein das Kraftwerk Staudinger wird nach der Erweiterung um den Block 6 pro Jahr 7,5 bis 8 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre blasen. In Deutschland sollen 25 neue Kohlekraftwerke gebaut werden, die nach Fertigstellung das Klima insgesamt mit jährlich 140 Millionen Tonnen Kohlendioxid belasten werden. Deutschland ist damit in Europa führend beim Bau klimaschädlicher Kohlekraftwerke. Viele dieser Kraftwerke sind überdimensioniert und weisen einen schlechten Wirkungsgrad auf.
"Wir brauchen jetzt vor allem einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien", fordert Otto Gebhardt, Klima-Ansprechpartner Greenpeace Frankfurt. "Ergänzt werden muss diese Maßnahme durch eine Verbesserung der Effizienz bei der Stromerzeugung und Einsparungen beim Stromverbrauch. Dazu kommt der weitere Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Bei dieser hoch effizienten Technik wird nicht nur der erzeugte Strom genutzt, sondern auch die dabei produzierte Wärme."
In dieser Woche veröffentlichte Greenpeace eine Studie, die zeigt, dass die Bundesregierung ihre nationalen Klimaschutzziele deutlich verfehlen wird. Danach bliebe Deutschland hinter dem selbst gesteckten Ziel zurück, den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Greenpeace sieht jetzt vor allem die Bundesregierung in der Pflicht. Sie darf Klimaschutz nicht immer nur lautstark ankündigen. Sie muss auch endlich konsequent handeln.
Wissenschaftliche Erkenntnisse des UN-Weltklimarates IPCC zeigen, dass die Industriestaaten weitaus schneller und in höherem Maße verringern müssen, als bisher geplant. Nur dann kann eine Klimaerwärmung mit katastrophalen Folgen verhindert und die Temperaturerhöhung auf einem Niveau deutlich unter 2 Grad Celsius stabilisiert werden.
Jedes neue Kohlekraftwerk ist ein großer Rückschritt im Klimaschutz.
Greenpeace fordert deshalb:
- Oberstes Ziel muss sein, die Umwelt so schonend wie möglich zu behandeln.
- Stopp weiterer Kohlekraftwerke!
- Wechseln Sie zu ökologisch "sauberem" Strom, damit Staudinger auf lange Sicht verschwindet.
- Machen Sie Druck und stellen Sie unbequeme Fragen an Energieunternehmen mit konventioneller Energie und an Ihre Volksvertreter.
- Prüfen Sie Ihr eigenes Verhalten auf Energienutzung und Energieeinsparung.
Den Schutz des Klimas werden wir nur erreichen bei einem Umstieg "Weg von Kohle und Atomkraft" zu einer zukünftigen Stromgewinnung aus Solarenergie, Wind, Wasser (CO2-frei) oder Biomasse (CO2-neutral).
Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!
Information zu Staudinger: GP Frankfurt_Factsheet_zu_Staudinger.pdf
Presseerklärung zur Aktion:
Fakten zu Staudinger (PDF, 816 KB)
Presseerklärung zur Aktion (PDF, 97 KB)
www.stopp-staudinger.de
www.kohlefreies-mainz.de