Waldspaziergang im Fechenheimer Wald mit Dipl. Forstwirt Volker Ziesling / Greenpeace und Waldwende Jetzt!

Frankfurter Rundschau: 120 Menschen sind am Sonntag 31.10. zum Spaziergang in den Fechenheimer Wald gekommen, um gegen den Bau des Riederwaldtunnel zu protestieren.

Frankfurt - Wer ist das erste Mal bei der Waldbegehung dabei“, fragt Sonja die versammelte Menge in Frankfurt. Fast die Hälfte der Anwesenden heben ihre Hände in die Höhe. Rund 120 Menschen sind am Sonntagmittag auf Einladung von People for Future Frankfurt, Greenpeace Frankfurt und weiteren Initiativen zum Spaziergang in den Fechenheimer Wald gekommen. Sie haben sich an der Mahnwache in der Nähe der U-Bahn-Station Kruppstraße gesammelt, um sich über die Situation im Fechenheimer Wald zu informieren und gegen dessen Rodung zu protestieren. „Wenn ein Wald in der besonderen Vielfalt für eine veraltete Verkehrspolitik abgeholzt werden soll, möchten wir den Menschen aufzeigen, was es bedeutet, wenn dieser Wald gehen muss“, erklärt Sonja.

Für den Lückenschluss der A66 zur A661 im Frankfurter Osten soll eine Fläche von 2,7 Hektar im Wald sowie Bäume im Teufelsbruch verschwinden. Wegen fehlender Genehmigungen wurde die Rodung durch die Autobahn GmbH des Bundes auf die Wintersaison 2022/2023 verschoben. Die Autobahn soll von 2023 bis 2031 gebaut werden.

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Riederwaldtunnel in Frankfurt: „Der Wald zeigt Wunden“

Geleitet wird der Spaziergang am Sonntag von Forstwirt Volker Ziesling, dem Sprecher der Initiative „Waldwende Jetzt!“. „Der Wald zeigt Wunden wegen des absinkenden Grundwasserspiegels“, teilt Ziesling den Interessierten mit. Es handele sich um eine sehr seltene Waldgesellschaft, die ökologisch höchst wertvoll sei. Der Wald könne die Umgebungstemperatur, um bis zu acht Grad absenken. Er empfahl der Bürgerinitiative noch einmal einen Blick in das Inventar der geschützten Tierarten und das Baumkataster des Waldes zu werfen, um eventuell auch über diesen Hebel eine Rodung zu verhindern. „Wir kämpfen um jeden Quadratmeter Wald und legen uns überall quer“, betont Ziesling. Es gehe bei der Bekämpfung der Klimakrise nicht nur um den Erhalt der Natur, sondern auch um das Leben der Menschen. Wenn in den kommenden 80 Jahren für das Rhein-Main-Gebiet ein Temperaturanstieg von 4,5 Grad und im Worst-Case sogar acht Grad erwartet wird, müsse man jetzt handeln. Für den kompletten Artikel hier klicken.

 

 

Protest gegen die Rodung des Dannenröder Forsts

 Umweltbündnis verleiht Negativpreis „Harvestor“ an Verkehrsminister

Tarek Al-Wazir

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Am Mittwoch, dem 18.11.2020, verlieh ein breites Umweltbündnis (bestehend aus Attac, Greenpeace Frankfurt, Koala Kollektiv, Robin Wood) den Negativpreis „Harvestor“ an Verkehrsminister Tarek Al-Wazir.

Der Negativpreis (ein schwarzer Holzfällerzwerg mit grünem Feigenblatt) steht für eine klimapolitisch fatale Entscheidung der Verkehrsminister im Bund und im Land, die Rodung des Dannenröder Forsts um jeden Preis durchzusetzen. Tarek Al-Wazir und mit ihm die hessischen Grünen bekräftigen zwar, man lehne den Bau der A49 ab, könne aber nicht anders als bauen. Diese Darstellung ist irreführend. Eine von Greenpeace beauftragte rechtliche Analyse kommt  zu dem Schluss, dass Tarek Al-Wazir den Bau der A49 durchaus aufhalten könnte, da die Einhaltung des materiellen Wasserrechts bisher nicht ausreichend nachgewiesen ist. Es fehlt aber der politische Wille, diese rechtliche Möglichkeit auszuschöpfen. Wenn das noch Grün ist, Herr Minister, dann sehen wir schwarz!

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Von einer Umweltschutzpartei sollte man erwarten, dass sie nach jedem rechtlichen Strohhalm greift, um dieses veraltete und extrem klimaschädliche Bauvorhaben A49 zu verhindern. Das Interesse an einer ernsthaften Prüfung für einen Baustopp bzw. ein Moratorium scheint allerdings gering. Die Grünen lassen trotz breiten Protests in der Bürgerschaft und erheblicher Corona-Risiken für tausende Polizist*innen und Waldaktivist*innen einen intakten Wald roden. Die Umweltbewegung lässt sich dies zu Recht nicht gefallen.

 

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Dass ein 40 Jahre altes, höchst umstrittenes Autobahn-Bauvorhaben ausgerechnet von einem grünen Verkehrsminister ohne Zögern durchgepeitscht wird, ist ein Schock für die gesamte Umweltbewegung und eine Enttäuschung für die junge Generation.

Wenn ihr euch selbst einen Einblick vom Dannenröder Wald, dem Protest und der Protestkultur im Wald verschaffen wollt, kommt in den Danni! Sonntags gibt es immer einen Waldspaziergang und sonst steht auch immer einiges an Programm an.

Wer sich vorab von zuhause aus einen Einblick verschaffen will, sei das untenstehende Video von "Bewegungsgärtner" empfohlen. Sehr sehenswert! Ihr könnt ihm auch auf den Social Media Kanälen folgen. Er postet regelmäßig aus dem Danni Videos zu den aktuellen Geschehnissen. Und natürlich: Unterzeichnet unsere Petition: "Dannenröder Wald - Rodung jetzt stoppen!"

 

Der Dannenröder Forst... ein intakter, alter, wichtiger Wald... wird Opfer falscher Politik?

Hier ein paar Eindrücke vom Waldspaziergang am Sonntag, den 13.09.2020, im schönen Dannenröder Forst. Unser Kommentar zu den Ereignissen:
 
  • Die Politik ist dabei, einen völlig intakten, alten Wald zu vernichten, der obendrein noch Wasserschutzgebiet ist und das Rhein-Main-Gebiet mit Trinkwasser versorgt.
  • Warum? Weil das vor vielen Jahren mal so entschieden wurde, und ohne Rücksicht auf die heutigen Bedürfnisse einfach umgesetzt werden soll.
  • Und weil die Schwarz-Grüne Koalition in Wiesbaden einem Streit aus dem Wege gehen will. Das Aktionsbündnis "keine A49" hat jetzt eindringlich Herrn Bouffier und Herrn Al Wazir aufgefordert, doch endlich ein Moratorium zu erwirken.
  • Der Wald darf nicht gerodet werden, die Autobahn darf nicht erweitert werden
  • Politik muss gestalten und nicht nur verwalten, was die "alten weißen Männer" mal irgendwann entschieden haben!
  • In Brasilien wollen wir nicht, dass der Amazonas zerstört wird, und in Deutschland machen wir nichts anderes, wir zerstören intakte Wälder, die für unsere Zukunft lebenswichtig sind.
  • Warum muss der Bürger wieder auf die Straße, warum können Schwarz - Grün nicht einfach mal von alleine erkennen, dass sie auf einem Irrweg sind?
  • Gerne wird auf so genannte Ausgleichsflächen verwiesen, die im Gegenzug entstehen. Das erinnert an den Ablasshandel aus dem tiefsten Mittelalter. Ein gewachsener, alter Wald kann nicht durch gepflanzte Eichen oder Buchen ersetzt werden, die durch den Klimawandel kaum Überlebenschancen haben!
 
Fazit: und wieder soll die Natur dem Konsum weichen, denn die Politik träumt nach wie vor vom ewigen Wachstum.
 
Wir können die Jugendbewegung nur unterstützen, die Zerstörung der Umwelt muss endlich ein Ende haben. Danke an die vielen Menschen, die sich seit ca. 2 Jahren dem Schutz des Waldes gewidmet haben und die erste Rodung bereits verhindert haben.
 
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Wann kehrt in der hessischen schwarz-grünen Regierung endlich der normale Menschenverstand zurück. Es ist Zeit für eine Wende!

Der Schutz der Frankfurter "Grünen Lunge" ist alternativlos!

Brasilien am Scheideweg

Im Jahre 2012 wurde das brasilianische Waldgesetz (Codigo Florestal) auf Druck der einflussreichen Agrarlobby reformiert (s. Greenpeace, Deutschland: Das neue Waldgesetz, 2011/02). Dabei wurde u.a. die illegale Rodung von Wald vor dem Jahr 2008 amnestiert und der strikte Schutz vor Rodung von Waldflächen auf Hängen, Hügelkuppen und an Flussufern aufgehoben. Seitdem ist die Entwaldung in Brasilien wieder stark angestiegen, nachdem sie bereits einige Zeit abgebremst war. Doch damit ist es nicht genug. Weitere gesetzliche Veränderungen bedrohen den Amazonaswald: eine Verfassungsänderung sowie die Reform des Bergbaugesetzes. Während letzteres den Abbau von Bodenschätzen auch in Schutzgebieten ermöglichen soll, ist mit ersteren geplant, die Entscheidung über Schutzgebiete und Indigene Territorien von der Regierung auf das von der Agrar-, Bergbau- und Energielobby dominierte Parlament zu verlagern (auch bereits existierende Gebiete wären davon betroffen). Und die Chancen, dass diese Änderungen durchkommen, stehen nicht schlecht, denn für die brasilianische Regierung haben wirtschaftliche Interessen eindeutig Vorrang vor Umwelt und Natur.

Neben der Bedrohung durch die Agrarwirtschaft – vor allem durch den Anbau von gentechnisch veränderter Soja für den Viehfutterexport, der Rinderzucht und zunehmend auch Palmöl – und dem Bergbau ist der Amazonaswald und die in und von ihm lebenden Indigenen und Tiere stark von etwas bedroht, was eigentlich gutgeheißen werden sollte: den Ausbau erneuerbarer Energie. Der steigende Energieverbrauch der Industrie soll durch den massiven Ausbau von Wasserkraft abgedeckt werden. Dafür müssen Tausende von Hektar Tropenwald abgeholzt und geflutet und Menschen umgesiedelt werden. Unzählige Tiere verlieren ihren Lebensraum. Der noch verbleibende Wald trocknet aufgrund des abgesenkten Grundwasserspiegels aus und ist so anfällig für Brände.

Sieben Wasserkraftwerke mit insgesamt 16 Gigawatt hat Brasilien schon, mehrere hunderte sind geplant oder schon im Bau, am Amazonas sowie seinen Nebenflüssen. Am Xingu wird gerade am Belo Monte gebaut, der nach seiner Fertigstellung der drittgrößte Stausee der Welt sein wird, und am Tapajos mitten in einen Nationalpark ist gleiches geplant – hier, wie am Xingu, stoßen die Pläne auf erbitterten Widerstand der einheimischen Bevölkerung, der Kirche und von Nicht-Regierungsorganisationen. Die einseitige Ausrichtung auf die Steigerung des Wasserkraftanteils wird von Umweltschützern massiv kritisiert. Ein Vielfaltiges an Tropenwaldvernichtung könnte verhindert werden, würden ältere Wasserkraftwerke modernisiert und würde Brasilien Energiequellen nutzen, die es zu Genüge hat: Sonne und Wind, denn diese Potentiale bleiben bis dato ungenutzt.

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